Das Meer
Grüß' mir das Meer,
Silberne Wellen
Rauschen und schwellen,
Schön ist das Meer!
Grüß' mir das Meer,
Golden es schäumt',
Ob es auch träumet?
Tief ist das Meer.
Grüß' mir das Meer,
Glücklich es scheinet
Ströme es weinet,
Groß ist das Meer.
Friederike Kempner (1828-1904)
SEEKRANK
Alles fließt, verschmilzt, wird Form und löst sich auf, kommt zurück und bleibt.
Mit ihrer Videoperformance "Seekrank" führt Regina Ehret dem Betrachter die Auseinandersetzung Natur und Mensch vor Augen.
Nicht dem räumlich Ganzen, sondern dem Ausschnitt, dem Detail gilt ihre Aufmerksamkeit. Ein Dialog zwischen Video und Malerei, ein Spiel mit Licht, Schatten und Farben.
Sie zeigt in einer einzigen, ungeschnittenen Einstellung einen eher unspektakulär anmutenden Vorgang. In fast malerischer Darstellung verfolgt sie eine rote Tüte, die mit beinahe mesmerisierenden Bewegungen durch das Meer tanzt; die ihre Form verändert, sich manchmal auflöst, diffus wieder erscheint, mit dem Wasser verschmilzt, mal entschwindet, aber sich nie ganz entfernt. Dabei entführt sie den Betrachter in einen Moment der Schwerelosigkeit, Ruhe, des Innehaltens; möchte aber auch Anregung zum Nachdenken geben.
Schon seit längerem beschäftigt sich Regina Ehret mit dem zeitkritischen Thema Müll, hat dies auch in unterschiedlichen Arbeiten mit Malerei und Fotografie dargestellt. Die hier zu sehende Arbeit entstand während eines Aufenthalts in Kambodscha Anfang 2019.
Kambodscha/Sihanoukville/Febr 2019
Videoperformance, Loop, Länge variabel: 5 min / Farbe, O-Ton
Abschlussarbeit Kunstzone 2020 - Akademie Faber-Castell